Idealerweise haben Sie ihr Kind bereits vor dem Schulbeginn ans Lesen herangeführt, wissen, wie wichtig das Lesen lernen für die Entwicklung ist und wissen in etwa, was in der Schule geschehen wird. Das Kind seinerseits weiß schon, dass es geschriebene Texte gibt, es kann Wörter und Sätze bilden, Laute erkennen, kennt vielleicht schon einige Buchstaben, aber wie lernt es nun lesen und schreiben?
Zunächst sollte man den Kindern, den Lehrern und der Klasse die Zeit geben, die Grundlagen gemeinsam zu legen.
Als Eltern kann man im ersten Schuljahr schon mal nichts verkehrt machen, wenn man die Kinder nach ihrer „Arbeit“ fragt, gemeinsam die Hausaufgaben überprüft (diese natürlich nicht für das Kind macht) und die empfohlenen Leseaufgaben gewissenhaft mit den Kindern erledigt. Außerdem sollte man weitermachen wie bisher. Das heißt, weiterhin Vorlesen und in die Leseecke vielleicht das allererste Erstlesebuch einsortieren. Verschiedene Angebote wie Vignettenbücher oder Erstlesebücher nach der Silbenlernmethode, die zum Lernen in der Schule passen, bieten sich an. Eine Liste mit Buchempfehlungen finden Sie hier.
Gegen Ende des ersten Schuljahres kann es wichtig werden, denjenigen, die Lesestoff brauchen, diesen zu besorgen, diejenigen, die eher zaghaft sind, durch gemeinsames Lesen zu bestärken und denjenigen, die Schwierigkeiten haben, differenziert unter die Arme zu greifen. Der erste Schritt ist natürlich, sich Ratschläge beim Lehrer einzuholen, wenn man sich dabei unsicher ist. Aber nicht zu viel Ehrgeiz ist angebracht, auch zu anspruchsvolle Texte können die Kinder überfordern und den gegenteiligen Effekt haben. Die einzelnen Stufen zum Textverständnis hin müssen nacheinander erfolgen und gesichert werden.
Viele unterschiedliche zusätzliche Angebote können das Repertoire an Leseanreizen unterstützen. Tipps, um die Lesemotivation über die lange Zeit, die es braucht, um Lesen zu lernen, hochzuhalten finden Sie hier.