30.01.2025 Ergebnisse der JIM (Jugend, Information, Medien) Studie 2024

Die JIM (Jugend, Information, Medien) Studie 2024 bietet einen umfassenden Einblick in die Mediennutzung von Jugendlichen im Alter von 12 bis 19 Jahren in Deutschland. Ein zentrales Ergebnis ist die zunehmende Bedeutung von Künstlicher Intelligenz (KI) im Alltag der Jugendlichen. So haben 57 Prozent der Befragten bereits Chat GPT genutzt, was einen deutlichen Anstieg gegenüber 38 Prozent im Vorjahr darstellt. Insgesamt verwenden 62 Prozent der Jugendlichen KI-Anwendungen, hauptsächlich für schulische Zwecke (65 Prozent), zur Unterhaltung (52 Prozent) und zur Informationssuche (43 Prozent).

Ein weiteres wichtiges Ergebnis ist die verstärkte Konfrontation mit problematischen Inhalten im Internet. 61 Prozent der Jugendlichen gaben an, im letzten Monat auf Fake News gestoßen zu sein, was einen Anstieg gegenüber Vorjahr (58 Prozent) bedeutet. Zudem berichteten 57 Prozent von beleidigenden Kommentaren und 54 Prozent von extremen politischen Ansichten, denen sie online begegnet sind.

Die Nutzung sozialer Medien bleibt weiterhin hoch. WhatsApp wird von 96 Prozent der Jugendlichen regelmäßig verwendet, gefolgt von Instagram (62 Prozent) und TikTok (54 Prozent). Diese Plattformen dienen nicht nur der Kommunikation und Unterhaltung, sondern sind für viele Jugendliche auch eine wichtige Quelle für Nachrichten. Rund ein Drittel nutzt Instagram, YouTube und TikTok, um sich über aktuelle Ereignisse zu informieren.

Das Smartphone bleibt das dominierende Mediengerät: 93 Prozent der Jugendlichen nutzen es täglich, und 90 Prozent sind täglich online. Allerdings reflektieren viele ihren Medienkonsum kritisch: Zwei Drittel geben an, oft mehr Zeit am Handy zu verbringen als geplant, und 59 Prozent genießen es, gelegentlich offline zu sein.

Doch wie steht es um das Lesen? Die Studie zeigt, dass 47 Prozent der Mädchen und 28 Prozent der Jungen regelmäßig Bücher lesen. Allerdings gibt ein erheblicher Anteil der Jugendlichen an, selten oder nie zu lesen.

Warum ist es vor dem Hintergrund der Ergebnisse der Studie so wichtig, bereits früh die Lesefreude zu wecken? Lesen fördert nicht nur die Sprachkompetenz und erweitert den Wortschatz, sondern stärkt auch die Konzentrationsfähigkeit und regt die Fantasie an. Kinder, die regelmäßig lesen, entwickeln ein besseres Textverständnis und sind in der Lage, komplexe Zusammenhänge zu erfassen.

In einer digitalen Welt, in der Informationen oft ungefiltert auf uns einströmen, bildet eine solide Lesekompetenz das Fundament für kritisches Denken und die Fähigkeit, zwischen Fakten und Fiktion zu unterscheiden. Eltern und Lehrkräfte spielen dabei eine entscheidende Rolle: Durch gemeinsames Lesen, Vorlesen und das Schaffen einer positiven Leseatmosphäre können sie Kinder frühzeitig für Bücher begeistern und somit ihre Bildungs- und Teilhabechancen nachhaltig verbessern.

Die Ergebnisse der JIM-Studie 2024 machen deutlich, dass trotz der zunehmenden Digitalisierung das Lesen als Schlüsselkompetenz nicht an Bedeutung verloren hat. Im Gegenteil: Gerade in Zeiten von Fake News und digitalen Informationsfluten ist es unerlässlich, Kinder von klein auf für das Lesen zu begeistern und ihre Lesefähigkeiten zu fördern.

Die vollständige Studie finden Sie hier.